Jg. 1967, geboren in Hamm / NRW, lebt und arbeitet seit 1998 als bildende Künstlerin in Dortmund. 2013 Umzug in das Atelier Humboldtstraße 47 im Dortmunder Klinikviertel und Gründung
art.event.team. Ankäufe der Stadt Dortmund seit 2005, Ausstellungen seit 2002 regional und überregional.
Creatures (Ausschnitt aus einer Installation)
Dr. Sabine Weicherding, Kunsthistorikerin: „Stets deuten Claudia Quicks Werke mehr an als dass sie etwas offenbaren. Sie benötigen mehr als einen Blick, denn die Werke unternehmen eine Gratwanderung, nicht nur zwischen Gegenstandsbezug und autonomer Form, sondern auch assoziativ – zwischen vordergründigen und hintergründigen Gedankengängen. Und dies humorvoll, mitunter böse, stets getragen von einer unerschöpflichen Innovationskraft. (…) Das Zufällige, das in Claudia Quicks Werk zur Konstante werden kann, verdankt sich der Eigenart der Künstlerin, immer und überall zu skizzieren, in jedem Moment etwas Besonderes zu sehen. Jeder Ort und jeder Bildträger ist ihr dafür recht. Ob auf Bierdeckeln, Papiertischdecken oder Papierschnipseln, flüchtige Eindrücke werden darauf gebannt. Als ob dieses stete Skizzieren ein Prozess der Aneignung wäre, werden diese flüchtigen Skizzen zugleich tiefe, innere Bilder. So verfügt die Künstlerin über einen Fundus, faktisch einerseits, weil sie die Skizzen alle verwahrt, und andererseits innerlich, wo sich diese Eindrücke eingraben. Und dies so nachdrücklich, dass es schon vorkam, dass die Künstlerin feststellte, in einem aktuellen Werk etwas eingebaut zu haben, was sie Jahre zuvor auf einer Skizze festgehalten hatte. Wobei sie die Skizze längst vergessen hatte und erst beim Kramen in ihrem Fundus zufällig wieder darauf gestoßen war. (…) Der Wunsch unterwegs zu sein, Landschaften zu entdecken ist eine Triebfeder der Künstlerin. Doch geht es dabei nicht um offensichtliche Spiegelbilder des Gesehen. Dies vermeidet die Künstlerin bewusst, in dem sie ihre Landschaften aus fragmentarischen Versatzstücken aufbaut, die mehr erahnen lassen als faktisch lesbare Beschreibungen abzuliefern. (…) Der deutlich an den Gemälden ablesbare malerische Gestus verleiht eine besondere Energie. Die eingeschriebenen schwarzen Linien erinnern an kalligrafische Elemente. Sie evozieren formale Anklänge an Landschaftselemente, Lebewesen und Raumsituationen, mitunter an architektonische Strukturen, ohne plakativ zu werden. (…) Claudia Quicks Verständnis des künstlerischen Prozesses ist das einer unendlichen Transformation. Dies wird besonders bei ihren seriellen Arbeiten deutlich, die Ausdruck eines Wirklichkeitsverständnisses sind, das eine quasi unerschöpfliche Vielfalt hervorzubringen vermag. Somit gelangen die Serien von Claudia Quick nie an einen Endpunkt, an dem alles ausgeschöpft zu sein scheint.“